Originalton: Geno-Helfer im Interview

Werden auch Sie Helfer*in für Zülpich, Weilerswist oder Euskirchen – ein Engagement gibt auch viel zurück: hören Sie selbst

Zülpich/Weilerswist –Herr Zimmermann ist Helfer erster Stunde und ist immer mal wieder im Einsatz, wenn es um hausmeisterliche Hilfen, Mitfahrgelegenheiten zum Arzt oder zum Einkaufen geht. Was ihn bewegt und warum er sich einbringt, erklärt er im Gespräch mit Projektleiterin Corinne Rasky: Interview abspielen 

Werden auch Sie Helfer*in der GenoZülpicher Börde:
Montags 10-12 Uhr im Geno-Büro Weilerswist (Im Rathaus, Bonnerstr. 24 /EG Raum 24)
Montags 14-16 Uhr im Geno-Büro Zülpich (Am Frankengraben 41) 

Tel. 02252-838 79 00 und Tel. 02254-9600 194

Helfer*innen und Hilfesuchende werden dort von Elke Simons empfangen.

GenoZülpicher Börde gestartet

Ableger der Generationengenossenschaft GenoEifel nun mit Büros in Zülpich und Weilerswist – Erledigung kleiner Dienstleistungen „zwischen Handwerk und Pflege“

Zülpich/Weilerswist – Die Erfolgsgeschichte geht weiter, nun hat auch die Zülpicher Börde ihre Generationengenossenschaft. Bei der GenoZülpicherBörde handelt es sich um eine Zweigniederlassung der 2017 gegründeten GenoEifel. Vorstandssprecher Malte Duisberg, Koordinatorin Corinne Rasky, Mitarbeiterin Elke Simons und Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen eröffneten das Geno-Büro Zülpich, das im Pfarrhaus der evangelischen Christus-Kirchengemeinde untergebracht ist. Gleichzeitig ist das auch der Startschuss für Weilerswist, wo Elke Simons in Raum 24 des Rathauses anzutreffen ist.

„Die GenoEifel war im Kreis Euskirchen größtenteils auf den Altkreis Schleiden beschränkt. Doch hier im Kreisgebiet leben wir über die kommunalen Grenzen hinweg und hatten beispielsweise Anfragen aus Zülpich und Euskirchen“, berichtet Malte Duisberg. Grund für die örtliche Beschränkung war das Gebiet des Fördergebers, der Leader-Region Eifel (das auch die Eifelteile des Kreises Düren und der Städteregion Aachen beinhaltet).

Um sich auch im nördlichen Kreis Euskirchen auszudehnen, stellte die GenoEifel einen Antrag bei der Leader-Region Zülpicher Börde, der bewilligt wurde. Hinzu kam eine finanzielle Unterstützung durch die Eifelstiftung mit Sitz in Kronenburg. Die GenoEifel hat nun die Möglichkeit, sich unter dem Namen GenoZülpicherBörde auch in Zülpich, Weilerswist, Vettweiß, Nörvenich und Erftstadt zu präsentieren. In der Stadt Euskirchen, die keiner Leader-Region angehört, konnte übrigens auch ein Fördergeber gefunden werden, sodass die GenoEifel Ende April ihre Arbeit in der Kreisstadt aufnehmen möchte.

Bei der GenoEifel handelt es sich um eine Plattform, die ehrenamtliche Helfer an Hilfesuchende zur Erledigung kleinerer Aufgaben vermittelt, für die kein gewerbliches Unternehmen zuständig ist. Mit den Worten „Alles zwischen Handwerk und Pflege“ beschreibt es Corinne Rasky und meint damit Dienstleistungen wie Leihgroßeltern, die Reparatur eines Wasserhahns oder einer klemmenden Backofentür, das Einstellen der TV-Sender am Fernseher oder eine Computer-Nachhilfe. Hinzu kommt ein nicht unwesentlicher Faktor: „Die GenoEifel ist mehr als nur die Vermittlung von Dienstleistungen. Es geht auch um Kommunikation, denn wir erleben immer mehr Vereinsamung im Alter. Zwischen unseren Helfern und den Hilfesuchenden sind schon Freundschaften entstanden“, so Rasky weiter.

 

„Sehr guter Exportschlager aus der Eifel“

Bürgermeister Hürtgen sieht die Notwendigkeit einer solchen Gemeinschaft: „Drei-Generationen-Haushalte wie früher gibt es selbst im ländlichen Raum nur noch selten. Der Bedarf ist deshalb da.“ Die Generationengenossenschaft mit ihrem „segensreichen Wirken“ und ihrem Dienstleistungs-Rundum-Schlag würde sich perfekt einfügen in das Netzwerk aus Tafel, dem Bündnis „Zülpich hält zusammen“, den Kirchengemeinden und Organisationen wie Feuerwehr und Rotes Kreuz und eine wichtige Lücke schließen. „Das ist ein sehr guter Exportschlager aus der Eifel in die Börde“, stellt Ulf Hürtgen fest.

Elke Simons ist seit dem 1. Januar bei der GenoZülpicherBörde, zunächst mit nur zehn Stunden pro Woche, ab 1. April mit 20 Stunden. Die 60-jährige gelernte Bankkauffrau und Buchhalterin, die auch in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv ist, gibt zu, dass sie bei der Vorstellung der GenoEifel eher zufällig dabei gewesen war und sofort überzeugt war vom Konzept. Sie will, wenn die Corona-Pandemie es erlaubt, Institutionen wie Arztpraxen und Kindergärten aufsuchen und dort die GenoZülpicherBörde vorstellen.

Natürlich gelten diese Aussagen auch für Weilerswist. Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst, die bei der Vorstellung kurzfristig verhindert war, sei von Anfang an begeistert gewesen, erinnert sich Corinne Rasky. „Sie hat uns sofort Räume im Rathaus angeboten und uns sehr herzlich empfangen“, so Rasky weiter. Auch in Weilerswist gibt es bereits lokale Unterstützer, etwa die Nachbarschaftshilfe Weilerswist, aber auch Vereine und Ortsbürgermeister, berichtet Elke Simons. „Für uns ist es immer wichtig zu betonen, dass wir keinerlei Konkurrenz darstellen, weshalb wir uns gerne mit den verschiedensten ehrenamtlichen Organisationen vernetzen“, erklärt Malte Duisberg.

Elke Simons ist montags von 10 bis 12 Uhr im Rathaus in Weilerswist (Bonner Straße 29) und von 14 bis 16 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in Zülpich (Frankengraben 41) anzutreffen, ansonsten finden Termine nach Vereinbarung statt, entweder telefonisch (02252/8387900 oder 02254/9600194) oder per E-Mail (info@GenoZuelpicherBoerde.de) statt.

 

So funktioniert die GenoEifel:

Momentan hat die GenoEifel über 500 Mitglieder. Diese teilen sich ungefähr in je ein Drittel Helfer, Hilfesuchende und Gönner auf. Um Mitglied bei der GenoEifel oder der GenoZülpicherBörde zu werden, wird einmalig ein Genossenschaftsanteil von 50 Euro fällig (der bei Austritt zurückerstattet wird) sowie ein Jahresbeitrag von 40 Euro.

Hilfesuchende zahlen für eine Helferstunde neun Euro an die GenoEifel, davon gelten sechs Euro als Aufwandsentschädigung für den Helfer. Dieses Geld kann der Helfer ausgezahlt bekommen oder auf einem Stundenkonto ansammeln und es später abrufen, wenn er selbst Hilfe benötigt.

Für Menschen, die Mitglied werden möchte, sich aber den Jahresbeitrag nicht leisten können, gibt es einen Hilfsfonds, der von privaten Spendern oder kommunalen Stiftungen bestückt wird.

Alle Helfer*innen sind der GenoEifel persönlich bekannt, haben ein erweitertes Führungszeugnis abgelegt und eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnet. Außerdem sind sie über die GenoEifel unfall- und haftpflichtversichert.

Bei der Impfaktion des Kreises Euskirchen hilft die GenoEifel auch Nicht-Mitgliedern und zwar bei der Online-Terminfindung, der Fahrt und der Begleitung ins und durch das Impfzentrum Marmagen. Seit Start der Impfkampagne hat die GenoEifel rund 1500 Telefonanrufe getätigt und 350 Termine vermittelt und begleitet. Das Angebot richtet sich momentan an Menschen ab 75 Jahre, die sich unter 02441/88861 mit der GenoEifel in Verbindung setzen können.

pp/Agentur ProfiPress

Montags 10-12 Uhr im Geno-Büro Weilerswist (Im Rathaus, Bonnerstr. 24 /EG Raum 24)

Montags 14-16 Uhr im Geno-Büro Zülpich (Am Frankengraben 41)

Helfer*innen und Hilfesuchende werden dort von Elke Simons empfangen.

Tel. 02252-838 79 00 und

Tel. 02254-9600 194

www.genozuelpicherboerde.de

 

Förderung durch die Eifelstiftung

Eine „logische Vernetzung“

EifelStiftung fördert Generationengenossenschaft GenoEifel mit 40.000 Euro – Erweiterung des Wirkungsgebietes auf Leader-Region Zülpicher Börde geplant – Zusamenarbeit: EifelStiftung und GenoEifel wollen sich gemeinsam für die Lebensbedingungen in der Eifel stark machen

Dahlem-Kronenburg – Nicht jeder für sich klein-klein spielen, sondern gemeinsam etwas Großes Anstoßen – das ist die Idee hinter der Zusammenarbeit der EifelStiftung und der Generationengenossenschaft GenoEifel. Um einen der zentralen Stiftungszwecke der EifelStiftung, die Jugend- und Seniorenhilfe, zu erfüllen, war Bernd Hellgardt, Gründer und Vorstand der EifelStiftung, auf der Suche nach einem geeigneten Projekt. Als er bei seiner Recherche auf die GenoEifel stieß, war er sofort vom Konzept der Hilfe-Helfer-Gemeinschaft überzeugt und sicherte eine Förderung zu. Über den Zeitraum von vier Jahren verteilt erhält die GenoEifel nun eine Spende von insgesamt 40.000 Euro, die sie vor allem in die Ausweitung ihres Wirkungsgebietes investieren möchte.

Die GenoEifel begegnet seit ihrer Gründung vor rund drei Jahren dem Wandel in der Bevölkerungsstruktur. Ihr Ansatz ist es, die Vorteile eines Drei-Generationen-Haushaltes, den es als Familienstruktur immer seltener gibt, mittels generationenübergreifender Hilfsangebote weiterzuführen. „Wir wollen ein System der Drei-Generationen-Region schaffen“, erklärt Corinne Rasky, Koordinatorin der GenoEifel.

So passt beispielsweise die Leih-Oma auf die Kinder auf, während die Mutter einen Termin wahrnehmen muss oder die jüngere unterstützt die ältere Generation in Form von Einkaufsdiensten, kleinen Hausmeistertätigkeiten oder Gartenarbeit, als Begleitung für Arztbesuche oder einfach nur als Gesellschaft zum Spielen oder Stricken.

Konzept der Hilfe-Helfer-Gemeinschaft

Die Helfer werden vor ihrem Einsatz von der GenoEifel überprüft, unter anderem durch Vorlage eines Führungszeugnisses. Die Helfer werden für ihren Einsatz mit einem Stundenlohn von sechs Euro durch den Hilfesuchenden bezahlt, alternativ können sie ihren Lohn auf einem Zeitkonto gutschreiben lassen und später selbst wieder gegen Helferstunden einlösen.

Weitere drei Euro gehen jeweils an die Generationengenossenschaft, die die Organisation und Vermittlung innerhalb der Genossenschaft übernimmt. Aktuell zählt die GenoEifel rund 400 Mitglieder, Helfer und Hilfesuchende halten sich ungefähr die Waage. Das Wirkungsgebiet umfasst inzwischen die komplette Leader-Region Eifel mit 15 Städten und Gemeinden in den Kreisen Euskirchen und Düren sowie der StädteRegion Aachen.

Spende zur Erweiterung der GenoEifel

Mit der Spende der EifelStiftung soll der Einzugsbereich nun auf die Leader-Region Zülpicher Börde mit weiteren fünf Städten und Gemeinden ausgeweitet werden. „Die Eifel hört schließlich nicht mit der Gemeindegrenze auf“, so Malte Duisberg, der zusammen mit Richard Wolf den Vorstand der GenoEifel bildet.

Der Clou: Der gespendete Geldbetrag gehört dann zu den Eigenmitteln der Genossenschaft. Der Besitz von Eigenmitteln wiederum ist Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren Förderprojekten – mit denen wiederum weitere Fördergelder beantragt werden können. So ist die Spende der EifelStiftung sowohl Anschubfinanzierung für die Ausweitung des Wirkungsgebietes der GenoEifel als auch gleichzeitig Hebel für die Generierung neuer Fördermittel in Höhe von 90.000 Euro.

Gemeinsam verfügen GenoEifel und EifelStiftung nun über Mittel und Expertise, um sich für die Lebensbedingungen der Eifeler zu tun. Ein überzeugendes Konzept, findet Bernd Hellgardt, der die EifelStiftung vor zwei Jahren zusammen mit Ehefrau Bettina gründete und vom Stiftungsrat, bestehend aus Jürgen Hellgardt, Ulrich Höffer und Richard Rader, unterstützt wird. „Wir haben ähnliche Interessen für die Region – unser Wirken zu bündeln war einfach eine logische Vernetzung“, betont Bernd Hellgardt.

Bisher vor allem im Denkmalschutz aktiv

Zu den Stiftungszwecken gehören neben der Jugend- und Seniorenhilfe auch der Natur- und Tierschutz sowie der Denkmalschutz. Bisher ist die EifelStiftung mit Sitz in Kronenburg vor allem im Bereich Denkmalschutz aktiv geworden. So übernahm die Stiftung die aufwändige Sanierung des Kronenburger Burghauses. Das historische Gebäude aus dem 18. Jahrhundert soll nun für soziale und kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der Stiftungszwecke genutzt werden.

Darüber hinaus förderte die EifelStiftung die Grundsanierung der Schutzengelkapelle und der St. Nikolaus-Kirche in Aremberg. Aktuell setzt sie sich für die Wiederherstellung und Erhaltung des Landschaftsbildes am Burgberg Kronenburg ein – durch die Sanierung von Trockenmauerterrassen und die Pflege der Gartenanlagen und Streuobstwiesen zur Förderung der Artenvielfalt.

pp/Agentur ProfiPress

Gruppe: Vertreter von EifelStiftung und GenoEifel auf der Terrasse des Kronenburger Burghauses (von links): Malte Duisberg, Ulrich Höffer, Corinne Rasky, Reinhold Rader, Richard Wolf und Bernd Hellgardt. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

GenoEifel: Freuen sich über die Spende zur Erweiterung der GenoEifel (von links): Malte Duisberg (l.) und Richard Wolf (r.) vom Vorstand mit Koordinatorin Corinne Rasky (Mitte). Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

EifelStiftung: Folgen mit ihrer Spende an die GenoEifel dem Stiftungszweck „Jugend- und Seniorenhilfe“ der EifelStiftung (von links): Vorstand Bernd Hellgardt mit Ulrich Höffer und Reinhold Rader vom Stiftungsrat. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

 

Pressekonferenz in Weilerswist

Auch Alten im Norden helfen

Generationengenossenschaft Eifel dehnt sich in die LEADER-Region Zülpicher Börde aus – Bereits 400 Helfer/innen und Hilfsbedürftige zusammengebracht – Hilfen im Haushalt, im Garten, beim Einkaufen und beim Arztbesuch und nebenbei Gesellschaft gegen die Einsamkeit jetzt auch in Erftstadt, Zülpich und Weilerswist

Weilerswist/Zülpich/Eifel – Die seit drei Jahren erfolgreich funktionierende Generationengenossenschaft Eifel hat seit Juni einen Ableger in der Zülpicher Börde. Er wurde jetzt in einer Pressekonferenz im Hochzeitsgarten des Weilerswister Rathauses vorgestellt. Auch im Flachland sollen bald Menschen, die organisiert mit anpacken und helfen wollen, Hilfebedürftigen unter die Arme greifen.

Das Prinzip der Mehrgenerationen-Genossenschaft ist ebenso genial wie einfach: „Fitte“ Menschen kümmern sich um gebrechlichere Frauen und Männer, gehen mit ihnen zum Arzt, für sie einkaufen, erledigen kleinere Arbeiten und Besorgungen und leisten den oft einsamen Alleinstehenden Gesellschaft.

Sie tun über die Pflege hinaus das, was früher in einem Mehrgenerationenhaushalt die Kinder für die Eltern, die Enkel für Oma und Opa getan haben – und umgekehrt. Die Hilfsempfänger sind dabei keine Almosenempfänger, sondern zahlen neun Euro die Stunde für ihre Helfer/Dienstleister.

Die bekommen sechs Euro ausgezahlt – der Rest ist für die Verwaltungskosten der Genossenschaft. Oder die Helfer lassen ihren Teil gleich für später gutschreiben, wenn sie selbst einmal auf Hilfe angewiesen sind. „Wir versuchen, das Modell Familie auf die ganze Region zu übertragen“, sagte Malte Duisberg, der Vorstandsvorsitzende der Generationengenossenschaft, bei der Pressekonferenz.

„Die Dreigenerationen-Region tritt an die Stelle der Dreigenerationen-Familie“, heißt es in einer vor Ort verteilten Pressemitteilung. Eröffnet wurde die Pressekonferenz von der Gastgeberin, Weilerswists Bürgermeisterin Anne Horst: „Der demografische Wandel treibt uns an, wir haben gerade in Weilerswist eine Seniorenbefragung durchgeführt. Im Jahre 2030 werden 30 Prozent unserer Bürger über 65 Jahre alt sein.“

Peter Wackers, der Geschäftsführer/ Regionalmanager der LEADER-Region „Zülpicher Börde“, erklärte, die mit ersten Vorbereitungen 2013 nach und nach gebildete Generationengenossenschaft Eifel werde auch in der Zülpicher Börde Trägerin der Hilfe zur Selbsthilfe unter den Generationen sein.

Melden unter info@GenoEifel.de

Wer alten Leuten helfen will oder wer Hilfe und/oder Gesellschaft braucht, meldet sich bis auf weiteres im GenoEifel-Büro in Kall unter Tel. (0 24 41) 888 61 oder per Mail unter info@GenoEifel.de. Helfer müssen außerdem ihre Wünsche, was sie tun wollen, äußern und ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Die Geno checkt auch nach Kontakten, wie zufrieden beide Seiten sind. Auch versicherungsrechtliche und technische Dinge werden über die Genossenschaft abgewickelt.

Bislang hat die Generationengenossenschaft Eifel, die auf dem Terrain des Altkreises Schleiden startete und inzwischen bis Bad Münstereifel im Osten und Stolberg im Westen expandierte, 400 Mitglieder, die meisten davon Helfende und Hilfsbedürftige, aber auch „nur“ zahlende, die die gute Sache unterstützen wollen.

„Wir haben einen Hilfsfonds gebildet, der die Beiträge für Hilfsbedürftige übernimmt, für die neun Euro die Stunde nicht leistbar viel Geld sind und die es auch gibt, und das nicht zu knapp“, so Malte Duisberg: „Auch in der Eifel ist die Armut weiblich“. In den Hilfsfonds zahlen Sponsoren und Genossenschaftsmitglieder ein, die die Geno „nur“ finanziell unterstützen wollten – „manche sicher auch in Vorausahnung auf die eigene Hilfsbedürftigkeit irgendwann“, so Duisberg.

EifelStiftung und VoBa helfen: Bei der Pressekonferenz zugegen war auch Ulrich Höffer, Mitglied des Stiftungsrates der EifelStiftung, die die Hilfe-Helfer-Gemeinschaft in Eifel und Börde auf vier Jahre verteilt mit insgesamt 40.000 Euro fördert. Als Sponsor genannt für den neuen Tätigkeitsbereich Börde wurde in Weilerswist auch die Volksbank Euskirchen eG.

Mit der Stadt Erftstadt/ Mit Erftstadt/ Mit der Erftstadt betritt die Geno nun erstmals den Boden des Rhein-Erft-Kreises. Die Technische Beigeordnete Monika Hallstein und die Geschäftsfrau Carla Neiße-Hommelsheim prophezeiten der Geno, dass ihr Konzept in den vielen kleinen Dörfern der Erftstadt auf fruchtbaren Boden fallen werde: „Die Leute warten geradezu auf so eine Idee!“

Sie empfahlen, dass das Projekt neben vielen von Malte Duisberg und Corinne Rasky bereits geplanten örtlichen Infoveranstaltungen auch im Sozialausschuss und Seniorenbeirat der Erftstadt vorzustellen. „Der Frauenbeirat wäre auch nicht schlecht, die haben die besten Ideen“, warf Neiße-Hommelsheim noch ein.  

Vettweiß überlegt noch: Franz Erasmi, der stellvertretende Bürgermeister der ebenfalls zur LEADER-Region Zülpicher Börde gehörenden Gemeinde Vettweiß, nahm das Hilfe-Helfer-Modell der Geno hochinteressiert zur Kenntnis: „Meine Kommune hat sich wie Nörvenich zunächst entschlossen, nicht mitzumachen, aber nachdem, was ich hier heute gehört habe, kann sich das durchaus noch ändern!“

Als Corona kam, so Projektleiterin Corinne Rasky, sei sie gerade dabei gewesen, einen Leih-Oma-Leih-Opa-Dienst aufzubauen, ein sehr erfolgversprechendes Modell, das nun langsam wieder anlaufe und sicher nicht nur in den Bergen, sondern auch in der Börde seine Anhänger finden werde. Ansonsten, so Geno-Vorstand Malte Duisberg, „werden wir schauen, wie die Bedürfnisse der Hilfsbedürftigen und die Neigungen der Helfer in der Börde aussehen und inwieweit wir uns auf eine andere Interessenlage als in der Eifel einzustellen haben.“

Vorgestellt wurde auch Nicole Bauer, die bald in Zülpich ein eigenes Geno-Büro neben Kall aufmachen soll, das speziell für die Hilfevermittlung in der LEADER-Region Zülpicher Börde zuständig ist. Das Hilfe-Helfer-Netzwerk in Zülpich, Erftstadt und Weilerswist erfolge nicht in Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen und Institutionen, wurde betont. Das gelte insbesondere für die in Teilen funktionierende Taschengeldbörse, in deren Rahmen sich Jugendliche durch Hilfsmaßnahmen etwas dazuverdienen können.

Beispiele für Hilfeleistungen: Typische Leistungen der Geno sind kleine technische und hausmeisterliche Hilfen sowie Reparaturen, z.B. Wechseln einer Glühbirne, Hilfe am PC, Hilfe beim Einkaufen, bei Besorgungen, Botengänge, Hilfe im Haushalt (z.B. Vorhänge aufhängen, Betten beziehen ohne Regelmäßigkeit), Mitfahrgelegenheiten und Begleitung zum Arzt, Friedhof, Kirche, Vorlesen, Spazierengehen, Spielen, Gesellschaft leisten, Ausflüge unternehmen, Unterstützung bei der Gartenarbeit, Entlastung pflegender Angehöriger, aber ohne Pflege, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, gegenseitige Versorgung von Haustieren, Hilfe als Leih-Oma/Leih-Opa, Babysitting.

Aus dem LEADER-Förderprogramm wurde für das Projekt ein Förderzuschuss in Höhe von knapp 90.000 Euro bewilligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 166.314,62 Euro.

pp/Agentur ProfiPress

Gruppenbild: Bürgermeisterin Anne Horste (m.) eröffnet die Pressekonferenz zur Vorstellung der Geno-Eifel-Dependance „Zülpicher Börde“, von rechts Geno-Vorstand Malte Duisberg, Geno-Mitarbeiterin Nicole Bauer, die Erftstädter Politikerin und Geschäftsfrau Carla Neiße-Hommelsheim, Bernd Hellgardt, Gründer und Vorstand der EifelStiftung, die die Hilfe-Helfer-Gemeinschaft in Eifel und Börde auf vier Jahre verteilt mit insgesamt 40.000 Euro fördert, Anna-Katharina Horst, der Vettweißer Vizebürgermeister Franz Erasmi, LEADER-Regionalmanager Peter Wackers, Geno-Koordinatorin Corinne Rasky und die Erftstädter Technische Beigeordnete Monika Hallstein. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Duisberg-Bauer: „Wir versuchen, das Modell Familie auf die ganze Region zu übertragen“, sagte Malte Duisberg, der Vorstandsvorsitzende der Generationengenossenschaft, hier mit der künftigen Zülpicher Regionalbüro-Mitarbeiterin Nicole Bauer: „Die Dreigenerationen-Region tritt an die Stelle der Dreigenerationen-Familie.“ Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Rasky: Als Corona kam, so Projektleiterin Corinne Rasky, sei sie gerade dabei gewesen, einen Leih-Oma-Leih-Opa-Dienst aufzubauen, ein sehr erfolgversprechendes Modell, das nun langsam wieder anlaufe und sicher nicht nur in den Bergen, sondern auch in der Börde seine Anhänger finden werde. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Frau Horst spricht: Eröffnet wurde die Pressekonferenz von der Gastgeberin, Weilerswists Bürgermeisterin Anna Katharina Horst, im Hochzeitsgarten des Rathauses: „Der demografische Wandel treibt uns an, wir haben gerade in Weilerswist eine Seniorenbefragung durchgeführt. Im Jahre 2030 werden 30 Prozent unserer Bürger über 65 Jahre alt sein.“ Neben der Verwaltungschefin (v.l.) Corinne Rasky, Nicole Bauer und Malte Duisberg von der GenoEifel/Zülpicher Börde. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress